Themen

Themen zu Muslimen 

Eine Auswahl an möglichen Fragestellungen

  • Fünfmalige Gebetszeiten am Arbeitsplatz

    • Was ist die Regelung für das Beten während der Arbeitszeit?
    • Soll den Muslimen spezielle Gebetszeiten eingeräumt werden?
    • Soll den Muslimen freigegeben werden für das Freitaggebet?

    Erklärung


    Der Koran propagiert das Gebet wie z.B. in 17:78-79. Das fünfmalige Gebet am Tag ist aber nicht im Detail im Koran vorgeschrieben sondern eine Anordnung der muslimischen Obrigkeit. Im Detail wird das Gebet unterschiedlich angewendet von den verschiedenen islamische Gruppierungen. Das Freitagsgebet um die Mittagszeit ist das wichtigste Gebet während der ganzen Woche. In islamischen Ländern können die Gebetszeiten auch während der Arbeit ausgeführt werden, weil meistens der ganze Tageszyklus den Gebetszeiten angepasst ist. In der westlichen Welt ist der Tageszyklus nach anderen Werten eingeteilt, wodurch Probleme entstehen können, wenn Muslime zunehmend diesbezüglich Forderungen stellen.


    Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind herausgefordert, nach brauchbaren Kompromisslösungen zu suchen.

  • Fasten im islamischen Monat Ramadan

    • Was ist die Lehre über den Ramadan?
    • Sollen die Muslime auch während dem Ramadan alle Arbeiten machen?
    • Ist es möglich, dass ein Muslim seine Arbeit im Fastenmonat tagsüber wie üblich verrichten kann?

    Erklärung


    Der Koran propagiert das Fasten (Sure 2:183-187), gibt aber keine Details bezüglich den genauen Regeln. Im neunten Monat des islamischen Kalenders, des Ramadans, sind alle Muslime (mit wenigen Ausnahmen) verpflichtet, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten. In dieser Tageszeit darf weder getrunken noch gegessen werden. Strikte Muslime verlangen sogar, dass der eigene Speichel nicht heruntergeschluckt werden darf. Der Fastenmonat Ramadan ist ein weiteres schwieriges Spannungsfeld das verschiedene Probleme am Arbeitsplatz mit sich bringt. Muslime die das Fasten strikt einhalten, sind meist nicht in der Lage, die gleiche Arbeitsqualität in diesem Monat zu leisten. Zu bedenken ist auch, dass der Fastenmonat jedes Jahr ca. 11 Tage früher ist.

    Es ist auch zu beachten, dass Bestimmungen bezüglich des Fastens im Detail auseinander gehen in den verschiedenen islamischen Gruppierungen. 

  • Frauen und Männer am gleichen Arbeitsort

    • Verständnis Frauenrolle: Islam – westliche Welt
    • Wie soll reagiert werden, wenn Frauen von Muslimmännern unterdrückt und schikaniert werden?
    • Wie soll reagiert werden gegenüber einem Muslimmann, der die mitarbeitenden Frauen nicht akzeptiert?
    • Wie ist die Beziehung Mann zu Frau, besonders wenn die Frau die Vorgesetzte ist?

    Erklärung


    Muslimmänner finden es generell schwierig, Frauen als gleichwertige Personen anzuerkennen. Dies aufgrund des Bildes das der Koran aufzeichnet von Frauen, wie z.B. die Sure 4:32 "Die Männer stehen über den Frauen …." (Übersetzung nach Rudi Paret). Der Koran aber auch die islamische Tradition erklärt die Überlegenheit des Mannes über die Frau, von der verlangt wird, dass sie dem Mann gehorcht. Um ihre Position zu stärken und zu behaupten, neigen muslimische Männer oftmals dazu es Frauen am Arbeitsplatz bewusst schwierig zu machen.

  • Kopftuchtragen der Muslimfrauen

    • Soll den Muslimfrauen das Kopftuchtragen erlaubt werden?
    • Müssen die Muslimfrauen ein Kopftuch tragen?

    Erklärung


    Der Koran schreibt das Tragen des Kopftuches nicht direkt vor. Dass viele Frauen heute ein Kopftuch tragen, hat verschiedene Gründe: viele Frauen tragen das Kopftuch freiwillig, um sich abzugrenzen; manchmal auch bewusst, um den Islam zu propagieren. In den meisten Fällen aber schreibt die islamische Geistlichkeit oder der eigene Mann vor, dass die Frau ein Kopftuch tragen soll. Dies kann bis zur totalen Verschleierung führen. Der Grund in den meisten Fällen ist: die Versuchung von fremden Männern soll abgewehrt werden.

  • Kopftuchfrage

    Der Kopftuchstreit bezieht sich auf die Frage, ob das Tragen einer Kopfbedeckung (vor allem eines Kopftuches) als Symbol einer bestimmten Auslegung des Islams in speziellen Bereichen der Öffentlichkeit, insbesondere bei Bediensteten des Staates und in staatlichen Ausbildungseinrichtungen, rechtlich gestattet ist oder untersagt werden soll. Dabei handelt es sich um einen Konflikt zwischen der Religionsfreiheit der Bürger einerseits und der religiösen Neutralitätspflicht des Staates andererseits.


    Viele Muslime leiten sowohl aus dem Koran (Suren 24:31 und 33:59) als auch aus einem Hadith, in dem Prophet Mohammed die Muslimas dazu anhielt, ihren Körper, ausser Gesicht und Händen, zu bedecken, ein Gebot für die muslimische Frau ab ihren Kopf zu bedecken.


    In den oben genannten Suren ist die Rede von einem – nicht näher definierten – Kleidungsstück, das sich die Muslima über ihren Oberkörper legen soll, so dass sie „als Gläubige erkannt und nicht belästigt“ wird. Als Selbstschutz soll es sexuelle Reize eindämmen.


    Eine klärende Instanz zu dieser Frage, etwa eine kirchlich-hierarchische Organisation, fehlt im Islam grundsätzlich. Islamische Gelehrte (Muftis) können zwar zur Beratung in Anspruch genommen werden, ihre Ratschläge (Gutachten/Fatwas) sind aber Einzelmeinungen und für Muslime nicht bindend. Es gibt deshalb unter Muslimen grosse Unterschiede in der Ausübung religiöser Pflichten.


    Allerdings beinhaltet der Koran auch eine klare Aussage, nach der es keinen Zwang im Glauben geben darf, was bedeutet, dass jede muslimische Frau für sich selbst entscheiden kann, ob sie das Kopftuch für eine religiöse Pflicht hält und diese Verpflichtung erfüllen will. Äusserer Zwang diesbezüglich ist daher unzulässig, existiert aber, teilweise sogar von staatlicher Seite.


    Neben religiösen und politischen Gründen spielen dabei vielfach auch traditionelle, kulturelle und ethnische Motive eine Rolle. Praktizierende Muslime betonen, das Tragen eines Kopftuches sei eine Pflicht im Islam und kein Ausdruck einer politischen Haltung. Daraus resultiere ein Anspruch auf Schutz der Religionsfreiheit.


    Zu einem expliziten Kopftuchstreit ist es in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Frankreich und Deutschland gekommen, u.a. nachdem Muslimas das Tragen des Kopftuches auch im Staatsdienst gerichtlich durchzusetzen suchten. Wegen der divergierenden Religionspraxis in den Glaubensgemeinschaften wird das Tragen eines Kopftuches als besonders „muslimisch“ wahrgenommen oder politisch gedeutet. So gilt das Kopftuch im europäisch-christlichen Kulturkreis oft als Symbol der Unterordnung der muslimischen Frauen und wird als Stärkung fundamentalistisch-muslimischer Kreise gewertet. 

  • Minarettdiskussion

    Zusammenfassung von Dr. Andreas Maurer


    Was ist ein Minarett?

    Aus „Lexikon des Islam“: Der zu einer Moschee gehörige Turm, von dem aus der Muezzin, der „Rufer zum Gebet“, die Gläubigen zum Gebet auffordert. Aus dem Lexikon von Brill geht hervor, dass der Begriff „Minarett“ alle islamischen Türme umfasst. Sie dienten nicht nur als Rufwarten zum Gebet, sondern auch als Wacht- oder Signaltürme und auch als Siegessäulen.


    Bedeutung von Minaretten

    Nach Ansicht von Herr A. Hauser (Vorsitzender des Instituts für Islamfragen) ist eine Moschee und ein entsprechend grosses Minarett und der von ihm ausgehende Ruf eine territoriale Inbesitznahme, auch wenn mancherorts der Gebetsruf vom Minarett vorläufig nicht geschehen kann. Von der Kirche unterscheidet sich die Moschee in ihrer erweiterten gesellschaftlichen Nutzung. Anders als bei uns in der Schweiz, wo die Trennung von Religion und Staat schon im Wesen des Evangeliums zu finden ist.


    Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz, sagt, dass Minarette ein Ort des Gebets signalisieren. Minarette seien überdies kein Zeichen der Radikalisierung. Extremisten hätten „ganz andere Ideen“, als Minarette zu bauen.


    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Muslime zum Teil selbst falsch informiert sind über die Bedeutung der Minarette oder spielen diese teilweise herunter. Die Geschichte zeigt, dass Minarette eine umfassendere Bedeutung haben, als allgemein zugegeben wird. Die Mehrheit der Muslime in der Schweiz sehen allerdings keine Notwendigkeit Minarette zu bauen. Vor allem radikale Muslime sehen in Minaretten eine weitergehende Bedeutung, so die Inanspruchnahme des Gebiets oder die Aufforderung zu missionarischer Tätigkeit. Von wo aus immer der Turm sichtbar ist, so die Ansicht einiger Muslime, gehört der Boden dem Islam.


    Stellungnahme und Ansichten:


    • Im Rahmen der bestehenden Baugesetze soll der Bau von Minaretten erlaubt sein – da soll auch die Schweiz nicht dagegen sein!
    • Die Schweiz toleriert Minderheitsreligionen und deshalb sollen auch Muslime entsprechend behandelt werden.
    • Für den Bau von Moscheen und Minaretten sollen aber die Muslime keine baulichen Sonderrechte erhalten.
    • Schweizer Politiker sollen auf die ungleiche Praxis in islamischen Ländern hinweisen und entsprechende ungerechte Situationen in Frage stellen.
    • Mit dem Verbot für den Bau von Minaretten würden „Mauern“ statt „Brücken“ gebaut bezüglich der Begegnung und Dialog mit den Muslimen.
    • Im Rahmen einer wirkungsvollen Integration von Muslimen ist ein Verbot für den Bau von Minaretten nicht förderlich.
    • Beide Parteien sollen ihre Bemühungen auf den Dialog konzentrieren und annehmbare Kompromisse finden.
  • Islamismus – Ist der Islam militant?

    Im Allgemeinen erklären die Islamisten, dass der Ur-Islam der Zeit Mohammeds das Ideal sei und verlangen eine Rückkehr zu dieser Lebensweise. Sie betonen die Grundlagen ihres Glaubens, obwohl die Islamgelehrten diese ursprüngliche islamische Gesellschaft nur wenig erforscht haben. Es gibt keine klare Vorstellung von den charakteristischen Merkmalen dieses „ursprünglichen Islam“. Man betont lediglich, dass zu jener Zeit der Islam „vollkommen“ verwirklicht wurde. Gemässigte Muslime behaupten, der wahre Islam sei „Mohammed in Mekka“, während radikale oder militante Muslime behaupten, dass der wahre Islam „Mohammed in Medina“ sei.


    Die Unterlegenheit der ägyptischen Armee in den Kriegen gegen Israel, gepaart mit dem Schutz, der Israel durch den Westen zuteil wurde, hat den Zorn der fundamentalistischen Bewegungen auf sich gezogen, die geheime Gesellschaften mit straffer Hierarchie bilden. Ihre Mitglieder praktizieren Selbstverleugnung und sind bereit, grosse persönliche Opfer zu bringen und äusserstenfalls sogar ihr Leben hinzugeben (Martyrium). Durch ihren bedingungslosen religiösen Gehorsam hofft der Einzelne, einen Beitrag zur Umgestaltung der Gesellschaft zu leisten.


    Zwei Trends im Islamismus können folgendermassen definiert werden:

    1. Islamische Gruppierungen, die darauf abzielen, mit friedlichen Mitteln religiöse Reformen zu erreichen.
    2. Islamische Gruppen, die Reformen mit allen erreichbaren Mitteln, einschliesslich Terrorismus, durchsetzen wollen.

    Der Islamismus stellt eine Bewegung dar, die eine Vielzahl von Organisationen mit zahlreichen charakteristischen Merkmalen hervorbrachte:

    1. Sie sind davon überzeugt, dass das islamische Gesetz (die Scharia) für alle Aspekte des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lebens gilt.
    2. Sie kämpfen für die Einigkeit der islamischen Gemeinschaft.
    3. Sie glauben, dass die Gelehrten den Koran und die Traditionen für gegenwärtige Situationen frei interpretieren dürfen.
    4. Sie glauben, dass die Offenbarungen, die Mohammed empfangen hat, die einzige Verbindung zwischen Allah und den Menschen darstellen.
    5. Sie behaupten, dass die gegenwärtigen islamischen Nationen nicht mit den ursprünglichen Lehren Mohammeds im Einklang sind.
  • Aktuelle Fragen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezüglich Zusammenarbeit mit Muslimen

    Mögliche Konfliktsituationen im Arbeitsalltag im Zusammenhang mit dem Islam


    Folgende Fragestellungen betreffen immer wieder Arbeitgeber im Zusammenhang mit Arbeitnehmern, die dem Islam angehören. Im Gespräch werden solche Fragen angesprochen und versucht einen Lösungsweg zu finden.


    Beten: Häufigkeit

    • Was ist die Regelung für das Beten während der Arbeitszeit?
    • Sollen den Muslimen spezielle Gebetszeiten eingeräumt werden?
    • Wie soll reagiert werden, wenn Muslime einfach „verschwinden“, um ihre Gebete zu verrichten?
    • Wieso müssen die Muslime soviel beten am Tag? Ist das Beten im Arbeitsplatz überhaupt vorgeschrieben?
    • Was gibt es für Gebete und zu welchen Zeiten?
    • Reinigung des Körpers vor dem Gebet, wie z.B. Füsse waschen?
    • Ist der Arbeitgeber verpflichtet, einem Muslim das Beten zu ermöglichen?
    • Soll dem Muslim freigegeben werden für das Freitagsgebet?

    Ernährungsvorschriften

    • Welches sind die Vorschriften – Halal gegenüber Haram?
    • Wer bestimmt diese Vorschriften?
    • Müssen die Muslime auch am Arbeitsort diese Vorschriften einhalten?

    Regeln des Ramadan

    • Sollen die Muslime auch während dem Ramadan alle Arbeiten machen?
    • Kann eine Pause angeordnet werden um 18 Uhr, wenn Muslime erst später am Abend essen und trinken dürfen?
    • Was soll man machen, wenn Muslime im Ramadan schlecht arbeiten: unkonzentriert, müde, aggressiv, schwach, etc. sind?
    • Sollen die Wünsche der Muslime berücksichtigt werden: z.B. im Ramadan nur Nachtschicht arbeiten?
    • Wann und was darf ein Muslim im Ramadan essen und trinken?
    • Was ist die Lehre über den Ramadan?
    • Warum gibt es den Ramadan?

    Rolle der Frau im Islam

    • Wieso werden Frauen als Menschen 2. Klasse eingestuft und behandelt?
    • Wieso müssen die Frauen ein Kopftuch tragen?
    • Warum müssen Frauen sich verhüllen?

    Frauenrolle in der westlichen Welt

    • Wie soll reagiert werden, wenn am Arbeitsort Frauen von Muslimmännern unterdrückt und schikaniert werden?
    • Wie soll reagiert werden gegenüber einem Muslimmann, der die mitarbeitenden Frauen nicht akzeptiert?
    • Wie ist die Beziehung Mann zu Frau, besonders wenn die Frau die Vorgesetzte ist?

    Gewaltanwendung

    • Wieso kommt es immer wieder zu fast blutigen Auseinandersetzungen durch Leute der gleichen Nation, aber anderer Völkergruppen?
    • Weshalb der Hang/Bereitschaft zu Gewalt und Kriminalität?
    • Wieso gibt es Gruppen, die ihren Glauben mit Blutvergiessen und Tod durchsetzen und verbreiten?

    Weitere allgemeine Fragen

    • Wie soll damit umgegangen werden, wenn Muslime in einem Team die Mehrheit sind?
    • Soll man überhaupt Rücksicht nehmen auf Muslime durch spezielle Regelungen?
    • Warum müssen die Muslime oft einen „Sonderzug“ fahren?
    • Welche Länder befolgen den Islam strenger, welche nehmen es lockerer … was sind die wesentlichen Unterschiede?
    • Dürfen Muslime ihre Mitmenschen „täuschen, betrügen“, wenn es scheinbar zum Vorteil des Islam ist?

Wie begegnen wir Muslimen?

Gerne berate ich Sie in Konfliktsituationen und erarbeite mit Ihnen Lösungsvorschläge oder tragbare Kompromisse.

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